Watschelnd. Behäbig. Tollpatschig. Wer Pinguine an Land beobachtet, könnte meinen, Mutter Natur übte nur, als sie diese arme Kreatur schuf.
Doch wehe, diese offensichtliche Fehlkonstruktion des Lebendigen begibt sich ins Wasser. Derselbe Vogel, mit denselben fluguntauglichen Federn, denselben Watschelfüßen und denselben unförmigen Körperbau, bewegt sich auf einmal elegant, dynamisch und grazil. Im Wasser wird der Pinguin zu einem der anmutigsten Tiere, die ich kenne.
Dr. Eckart von Hirschhausen spricht hier vom „Pinguin-Prinzip“ und überträgt es metaphorisch auf uns Menschen. Ähnlich wie ein Pinguin zu Fuß, können sich auch Menschen im Job "tapsig" oder „unbeholfen“ bewegen.
Aber warum?
Traditionell pressen Unternehmen Angestellte noch immer in ein starres Korsett aus Aufgaben, Ansprüchen & Zielvorgaben. Damit die Steuerung der Vollbeschäftigteneinheiten samt KPIs in der Praxis gut läuft, fokussieren viele Vorgesetzte auf das, was beim Stelleninhaber nicht läuft. Die Schwächen von Mitarbeitenden zu thematisieren ist ebenfalls noch weit verbreitet; genauso wie der Drang von Organisationen, diese schnell abzustellen. Schließlich ist ein Mitarbeitender (nur dann) am produktivsten, wenn er frei von Schwächen ist.
Doch mit Personalentwicklung oder Potenzialentfaltung hat dies wenig zu tun. Unternehmen, die sich darauf konzentrieren, die Schwächen ihrer "Pinguine" zu beseitigen, können sie zwar zum schnelleren Watscheln in der Wüste dressieren, aber niemals das (!) Potenzial ausschöpfen, was sie zu leisten im Stande sind, wenn sie in ihrem Element sind.
Ein neuer Ansatz besteht darin, sich den TOP-Stärken von Menschen zu widmen und Schwächen nur anzugehen, wenn diese ein Show-Stopper oder gar existenzbedrohend sind. Die Idee dahinter: Wahre Exzellenz resultiert aus dem Nutzen herausragender Stärken anstatt aus einem Mangel an Schwächen.
Stärken selbst sind so individuell wie die menschliche Iris. Diese zu identifizieren und im Kontext Arbeit bewusst einzusetzen, kann für Menschen einen entscheidenden Einfluss auf Wohlbefinden und die Performance im Job haben. Wie die Wissenschaft der Positiven Psychologie belegt, wird ein Beruf zur Berufung, wenn Menschen mind. vier ihrer signifikanten Stärken leben können. Doch Stärkenorientierung bietet noch weitere Vorteile im Job:
Immer dann, wenn Mitarbeitende mit ihren Stärken in Berührung kommen, damit gesehen und anhand dieser eingesetzt werden, sind sie Unternehmen mit größerer Wahrscheinlichkeit loyaler gegenüber, machen Kund/innen zufriedener, sind intrinsisch motivierter, engagierter und empfinden mehr Zufriedenheit im (Arbeits-)Leben.
Ob sich der Paradigmenwechsel - weg vom Schwächen- und hin zum Stärkenfokus - für Unternehmen lohnt?
Klares Ja, denn Stärken stärken stärkt Mitarbeitende, hebt verborgene Potenziale und macht Unternehmen auf Dauer resistenter!
Einfach. Besser. Arbeiten.
Es geht. Versprochen.
PS: Du willst mehr über (deine) Stärken erfahren? Lass uns sprechen!
Comentarios